Dienstag, 14. Oktober 2014

#16 - Surf Life Saving Camp

Halli Hallo!
Hier also der laengst ueberfaellige Bericht zum Surf Life Saving Camp.

Sonntagnachmittag hat Danny mich zum Dicky Beach Surf Club gebracht und das Camp hat angefangen. Alle waren von Anfang an total interessiert, weil ich neu war und dann auch noch aus Deutschland und so. Trotzdem fiel es mir schwer so richtig Kontakte zu knuepfen. Morgen muessen wir schon um halb 6 aufstehen und ich dachte erstmal das es Ironie ist und habe voll gelacht - schade schokolade :D Alle sind viel juenger hier als ich aber man merkt es den meisten gar nicht an. Wir durften unsere Handys eigentlich nicht mitnehmen, aber jetzt hat doch jeder sein Handy nur ich nicht.

Da der naechste Tag schon um 5.30 anfing kam er mir endlos lang vor. Wir wurden als um 5.30 geweckt und hatten dann eine halbe Stunde Zeit um uns fertig zu machen und dann sind wir eine Stunde am Strand joggen, sprinten und cross country gegangen. Es war sehr anstrengend, aber danach war man wach und irgendwie hat es auch SpaS gemacht. AuSerdem kriegen wir jede Menge gutes Essen (6 Mahlzeiten am Tag!). Waehrend des Tages hatten wir dann noch einige langweilige Theoriestunden und sind dann noch zum Currimundi Lake gejoggt um dort Board and Tube Rescue zu lernen. es war nicht schwer, aber total kalt weil man immer wieder rein und raus aus dem Wasser ist und man nicht wirklich warm wird, wenn man entweder so tut als wuerde man ertrinken oder jemanden aus flachem Wasser rettet. Ich traeume inzwischen uebrigens auf englisch faellt mir grade so auf (meistens kann ich mich morgens aber eh nicht mehr an meine Traeume erinnern).

Am Dienstag wurden wir schon um 5 geweckt, aber irgendwie konnten wir dann doch noch ne halbe Stunde schlafen und dann nochmal - mussten letztendlich also erst um 6 aufstehen - aber weil alle geredet haben, konnte ich nicht mehr schlafen :( Wir sind heute nicht ganz so weit gejoggt, aber es war trotzdem anstrengend und wir haben lauter Uebungen gemacht. Die meisten Leute hier waren mal auf meiner Schule und haben gewechselt, weil niemand die Schule mag, weil es Gruppen gibt und man deshalb sehr schwer Freunde findet - es liegt also scheinbar nicht an mir. Genrell scheint es hier voll normal zu sein alle zwei, drei Jahre umzuziehen oder die Schule zu wechseln. Alle erzaehlen mir wie an ihren Schulen die Internationals wie kleine "Stars" behandelt werden - nicht das ich so viel Aufmerksamkeit brauche, aber so ein bisschen mehr waere schon schoen. Wir gucken zwischendurch immer Youtubevideos von so einem Komiker aber ich finde seine Witze einfach nicht lustig. er heiSt Carl Barron fuer alle die sich selbst eine Meinung bilden wollen oder langeweile haben.

Am naechsten Tag wieder um halb 6 aufgestanden - so langsam wird das normal - und zum Moffat Beach gejoggt und dann mussten wir zu zweit im sprint gegeneinander antreten - einen steilen raugepflasterten Weg hoch. BarfuS. Hier laufen irgendwie alle immer barfuS rum, deshalb tut denen das wahrscheinlich auch nicht weh, aber ich hatte das Gefuehl das meine FueSe bluten und habe literally nach den Blutspuren am Boden geguckt. Dann haben wir nach dem Fruehstueck den Run, Swim, Run gemacht (200 meter rennen, 200 m schwimmen, 200 m rennen) und es war schrecklich. Ich bin es einfach nicht gewohnt im Meer mit hohem Wellengang, ohne meine Schwimmbrille mit lauter Seetank um meine Beine schnell zu schwimmen. Demnach bin ich ziemlich schnell ziemlich ans Ende gefallen und  -wir mussten 50 m raus ins Meer schwimmen, dann 100 m nach rechts und 50 m wieder zurueck zum Strand (war mit Bojen markiert) - habe nicht mal die ersten 50 m geschafft, weil die bloody Wellen mich immer wieder zurueck gespuelt haben und unter Wasser gedrueckt haben und uebergespuelt und ich einfach nicht stark genug war. Dann wollte ich aufgeben, aber die eine Teamerin (die mind. 1 Jahr juenger als ich war haha) ist dann mit mir geschwommen und hat mich voll motiviert, so dass ich es dann am Ende doch geschafft habe. Meine Beine haben dann leider bei dem letzten 200 m total versagt, aber irgendwie bin ich dann 3 minuten nach allen anderen doch angekommen. In Deutschland waere es mir total peinlich gewesen, dass ich so langsam bin und wahrscheinlich haetten auch alle anderen mindestens ins geheim gelacht, aber hier haben mich alle motiviert und ein paar sind mit mir noch die letzten 200 m gelauen um mich anzuspornen und das war voll cool. Die restlichen Wasseraktivitaeten habe ich an dem Tag dann aber nicht mehr mitgemacht, weil ich so viel Salzwasser geschluckt hatte, dass mir total schlecht war. Letzendlich war ich 1 minute zu langsam im run, swim, run, aber heute war das sowieso nur eine uebung.
Abends haben wir noch Spiele in unseren Teams gemacht und das war richtig cool. In meinem Team waren nur zwei anderen Maedchen die aber nie gekommen sind, also war ich in einem Jungsteam und traurigerweise dachte ich, dass sie alle 15 und 16 waeren, weil sie so alt aussahen, aber sie waren dann 13 und 14 - traurig haha. Ich habe es als einzige geschafft einen Tennisball in einen Eimer bouncen zu lassen und die meiste Tischtennisbaelle bei einer abgeaenderten Version von Bierpong (nur ein Becher mit Wasser) reingekriegt, aber wir haben trotzdem verloren :(

Donnerstag wurden wir schon um 5 geweckt und hatten dann genau 5 Minuten Zeit um aus dem Bett zu kommen uns umzuziehen und am Strand zu stehen. Und dann war auch nichts mit warm machen oder so - Nein, schoen gleich ins eiskalte Wasser. Um 5 Uhr morgens. Fuer alle war das voll normal und ich hab nur an mein schoenes warmes Bett und ein leckers Fruehstueck in 3 Stunden gedacht, aber naja. Wir mussten dann immer 50 m rausschwimmen und wieder zurueck und das immer wieder und das ist im Meer mit den ganzen Wellen ganz schoen anstrengend. Aber es hat sogar voll SpaS gemacht und danach haben wir nochmal ne Stunde mit den Boards und Tubes Rescues im Meer geuebt bis es dann endlich Fruehstueck gab. Ich hatte so Hunger und dann kamen unsere Teamer auf die Idee, dass sie uns doch eigentlich mal alle zusammenketten koennten, damit wir teanwork lernen und das Fruehstueck hat dann ewig lange gedauert. Danach haben wir dann den Run, Swim, Run wiederholt und heute waren das Meer viel ruhiger (und kein Seetank und keine Quallen so wie gestern!) und ich habe es in 6:15 (gestern 8:58) geschafft. Ich war zwar wieder die letzte, aber die anderen waren diesmal nur 3 sec und nicht 3 minuten schneller. Direkt danach haben wir wieder Boards und Tubes gemacht und bis zu dem Punkt wo der Typ gesagt hat, dass wir alle bestanden haben, wusste ich gar nciht, dass es ein assesment war. Eine massive Welle die echt aus dem Nirgendwo kam (und sogar den Trainer vom Board gerissen hat) hat Kayla und mich gekriegt und wir sind nach ein ander vom Board gepurzelt, aber fuer einen Moment war es wie surfen ohne aufzustehen und ich war total schnell und es hat total SpaS gemacht. Dann hatten wir noch ein Assesment mit den ganzen Arm-Signalen die man geben kann und muss (wave for assistance, return to store, ect.)


Freitag hatten wir die restlichen Assesments in First Aid (CPR, Patient Assesment, Body Check, DRSABCD,...)  und Theorie und haben noch spezielle Sachen wie den Umgang mit Schlangenbissen, Bluebottlestings (wir haben uebrigens so unglaublich viele Bluebottle hier gesehen!) und Asthma
gelernt. Spaeter haben mir alle einen deutschen Vater von jemandem vorgestellt und wollten das wir deutsch reden und es war total komisch mit ihm deutsch zu reden, weil er weil er schon so lange hier lebt einen australischen Akzent im deutsch hatte und irgendwie denken immer alle das ich jeden in Deutschland kenne, weil Deutschland ja so klein ist (ist ja nicht so das wir viel mehr Einwohner haben.. :D *Ironie*). Abends haben wir wieder Spiele in unseren Teams gemacht und auch wenn wir mit 100 Punkten Abstand zum naechsten Team verloren haben (und leider doch keine extra-german-punkte bekommen haben) hatten wir viel SpaS. Gegen halb 10 sind wir dann noch alle an den Strand gegangen und es war eigentlich total schoen gemacht, weil da lauter Teelichter in Papiertueten standen und wir ein bisschen zusammen gesessen und gesungen haben (schade wenn man die ganzen Texte von den aktuellen Chartsliedern nciht komplett auswendig kann :D) und naja am ende haben wir versucht ein lagerfeuer mit den teelichtern und papiertueten und ein paar nassen Stoecken zu machen, aber das hat komischerweise nicht geklappt. (Ironie).

Am Samstag haben wir eigentlich nur aufgeraeumt und ich war noch ein bisschen mit Freunden im Meer schwimmen (wenn man weiS wie macht es total SpaS unter Wellen durchzutauchen, bodysurfing zu machen und Quallen zu fangen). Um 12 war es eigentlich zu Ende aber ich war noch den ganzen Nachmittag mit Shannon und Kaylia am Strand, weil um 5 die Presentation war. Dort haben wir dann unsere Uniformen bekommen und wurden immer so einzelnd aufgerufen und Olivia und ich haben besondere Anerkennung bekommen, weil wir aus Europa sind und von der anderen Seite der Welt und so. Es war wirklich ein unglaubliches Gefuehl wie wir die Uniform ueberreicht bekommen haben und ich war so stolz auf mich. Dann haben wir alle unsere Uniformen angezogen (und ich hab meine in die kleinstmoeglichste GroeSe umgetauscht, weil ich mich mal wieder mit den GroeSen verschaetzt hatte - ich dachte ich waere groeSer) und sind alle zusammen raus gegangen. Und waehrend dann alle Eltern Fotos gemacht haben, haben unsere geliebten Teamer von dem Balkon ueber uns Wassereimer auf uns gekippt - Surf Life Saver sollten halt immer bereit sein nass zu werden :D

Das Camp war auf jeden Fall richtig gut und ich bin total froh dass mir vorher keiner gesagt hat, dass man um 5 aufstehen muss, weil ich es dann wahrscheinlich nicht gemacht haette - und das haette ich bereut.

Am 6. Okt ist jetzt meine erste Patrol - also das erste Mal wenn ich als Lifesaver "arbeite" - ist uebrigens Volonter, wir kriegen also kein Geld dafuer. Wir Lifesaver machen das auch nur am Wochenende und waehrend der Woche machen das bezahlte Lifeguards.


Also falls ihr mal nach Australien kommen solltet - am Dicky beach kann euch nichts mehr passieren.

Ich hoffe ich komme irgendwie noch an ein paar Fotos - da wir unsere Handys nicht hatten, habe ich absolut gar keine.

See ya!
Eure Pauline

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